Von Eseln, Edelkakao und echter Leidenschaft – Schokoladenbotschafter Oliver Dilli zu Besuch

Von Eseln, Edelkakao und echter Leidenschaft – wie Schokoladenbotschafter Oliver Dilli in der Chocolaterie Maya davon erzählte, was gute Schokolade wirklich bedeutet

Willkommen in der richtigen Schoko-Welt. Dort, wo es nicht um Verpackungen und süße Werbeslogans geht, sondern um echte Kakaobohnen. Um Menschen. Und um eine Geschichte, die irgendwo zwischen einem Praktikanten aus Kolumbien, einer Plantage in Madagaskar und einem containerweise verpackten Stück Idealismus beginnt.

Ende März hatten wir in der Chocolaterie Maya in Biberach Besuch von Oliver Dilli aus Bonn. Er ist kein Hipster-Chocolatier und auch kein Schoko-Influencer – er ist „Schokoladenbotschafter“. Vielleicht kein geschützter Begriff, aber das passt schon. Denn Oliver Dilli meint’s ernst. Er importiert mit seinem Unternehmen Dillicious Edelkakao nach Deutschland – nicht die braune Masse, die sich im Supermarkt als Schokolade tarnt, sondern den guten Stoff. Nämlich vor allem die feinen Sorten wie Trinitario und Criollo, fermentiert, sonnengetrocknet, direkt gehandelt. Echter Edelkakao, der aus Agroforst-Systemen kommt und nicht aus abgeholzten Monokulturen mit Kinderschweiß.

Oliver Dilli versorgt auch uns in der Chocolaterie Maya mit den hochwertigen Kuvertüren, aus denen wir unsere exklusiven Schokoladenspezialitäten herstellen – und wir sind stolz darauf, dass wir nur mit Rohstoffen arbeiten, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen und gleichzeitig fair und nachhaltig produziert werden. Uns ist es wichtig, dass unsere Zutaten nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch ethisch und ökologisch verantwortungsvoll gewonnen werden. So garantieren wir, dass jeder Bissen aus der Chocolaterie Maya ein Produkt echter Leidenschaft ist.

Oliver Dillis Mission ist, wovon er uns an diesem Abend erzählte: Schokolade soll nicht nur schmecken, sondern wirken. Er sieht sich als Brücke zwischen den Erzeugern in den Anbauländern und Schokoladenmanufaktur – in unserem Fall zwischen Bogotá und Biberach. Dabei geht es nicht nur um einen fairen Preis – das wäre ihm zu wenig. Es geht um echte Wertschöpfung im Ursprungsland. Also nicht: „Wir kaufen Bohnen, ihr bleibt arm.“ Sondern: „Wir realisieren mit euch Schulen, Infrastruktur – und verdammt gute Schokolade.“

Ein Beispiel? In einem kleinen Urwalddorf in Necoclí im Nordwesten Kolumbiens haben Dillis Kooperationspartner Casa Luker (seit 1906 familiengeführt) Coca Plantagen in einen Kakaowald umgewandelt und eine Schule aufgebaut. Oliver Dilli hat dann im Rahmen des „Chocolate Dream“ Programmes mit Unterstützung von Kunden die Trinkwasserversorgung sowie eine neue Schulkantine gefördert, Fahrräder und sogar Esel gespendet – damit Kinder trotz langem, oftmals zweistündigen Schulweg und unwegsamem Gelände überhaupt zur Schule kommen. Das ist echtes Engagement mit Schokoladenherz, das zu einem fairen Win-Win führt.

Warum das alles? Weil Dilli irgendwann genug hatte. Vom Exportgeschäft als Manager. Vom Rumjetten. Vom manchmal Sinnlosen. Dann kam Guillermo, ein Praktikant aus Südamerika, der ihn inspiriert hat, ihn sprichwörtlich mitgenommen hat. Und wenige Monate später stand Oliver auf einer Kakaoplantage in Kolumbien – mitten im Urwald, Vogelgezwitscher, zusammen mit sehr freundlichen Kakaobauern, die sich voller Leidenschaft ihren Kakaobäumen und den fermentierenden Bohnen widmeten. Viel gelernt hat er von ihnen über den nachhaltigen Kakaoanbau und die Weiterverarbeitung nach der Ernte. Dabei hat’s ihn erwischt. „Ich will nie wieder was anderes machen als das“, sagt er. Edelkakao war’s. Und das bleibt.

Seitdem reist Dilli neben seiner Arbeit als Schokoladen- und Kakaoimporteur regelmäßig in die Ursprungsländer – Madagaskar, Kolumbien, Ecuador, Peru – besucht Kooperativen, führt Chocolatiers durch den Dschungel, erklärt Bohnen, Aromen und Bitterstoffe. Und zeigt auch daheim in Deutschland, wie aus einer fermentierten Frucht ein Genussmittel wird, das mehr ist als Zucker mit Farbe.

Fairtrade? Nett. Aber nicht genug.

Wer jetzt denkt: „Klingt wie Fairtrade, nur mit mehr Abenteuer“ – fast. Aber Dilli sieht die klassischen Siegel kritisch. „10 % mehr auf nix ist halt immer noch nix.“ Viele Siegel dienen der Industrie, weniger den Bauern. Sein Ansatz: Direkte Beziehungen. Schulungen. Qualitätsprämien. Vertrauen. Klingt oldschool? Ist revolutionär.

Einmal 100 % bitte.

Auch bei der Produktpalette wird nicht geschönt. Die 100 % Tafel aus Madagaskar? Kein Zucker, keine Fremdfette, nur Edelkakao. „Ein ehrliches Produkt“, sagt Dilli. Und ja, das schmeckt erstmal heftig. Aber wer sich rantastet, merkt: Schokolade kann viel mehr als süß. Sie kann komplex, floral, fruchtig sein – ähnlich wie guter Wein. Nur eben mit mehr Antioxidantien. Und wer lieber trinkt statt kaut, bekommt die heiße Schokolade in Tropfenform. In Milch oder Wasser aufgelöst – und zack: Kolumbien im Becher.

In einer Welt, die sich gerne an schmissigen Slogans und bunten Verpackungen orientiert, liefert Dilli mit seiner Arbeit eine echte Alternative, die nachhaltig, direkt und transparent ist. Kein minderwertiger Kakao, keine versteckten Fremdfette, keine hohlen Versprechen. Dilli verkauft nicht nur Schokolade – er verkauft Haltung. Und die schmeckt man.

Sein Fazit an diesem Abend: Wer Edelkakao probieren will, sollte bereit sein, seine Geschmacksknospen umzuprogrammieren. Von „süß und billig“ auf „ehrlich und intensiv“. Und wer dabei sein will, sollte zuhören, sich informieren – und sich dann für eine Schokolade entscheiden, die vielleicht etwas mehr kostet. Aber auch ganz schön viel „mehr“ bietet und bewirkt.

In der Chocolaterie Maya setzen wir genau auf diese Philosophie: Schokolade, die nicht nur ein Genuss ist, sondern auch eine nachhaltige Wirkung erzielt. Unser Engagement für faire Rohstoffe und direkte Partnerschaften spiegelt sich in jedem einzelnen unserer Produkte wider – und wir sind stolz darauf, mit solchen Partnern wie Oliver Dilli zusammenzuarbeiten, um unseren Kunden Schokoladenspezialitäten zu bieten, die sowohl den Gaumen als auch das Gewissen erfreuen.